Daten allein helfen einem wenig. Wichtiger ist sie in einen Kontext einzubetten und zu verstehen. Ein Beispiel: 75! Außer Zahlenfetischisten sollte die reine Zahl niemanden vom Hocker hauen. Die Zahl stammt aus dem D-21-Digital-Index 2018 und gibt an, dass 75 Prozent der Befragten ein- oder mehrmals pro Woche in Suchmaschinen nach Inhalten und Informationen suchen. Daraus lässt sich ableiten, dass das Suchen über Suchmaschinen – derzeit vorrangig über Google – für den Großteil der Deutschen zur digitalen Routine gehört. Und der Schluss liegt nahe, dass es für Unternehmen essentiell wichtig ist, über Suchmaschinen, sprich Google, gefunden zu werden. Am Anfang steht eine Zahl und am Ende steht eine wichtige Information, die Marketing-Experten als Grundlage für die Entscheidung dienen, warum es sinnvoll sein kann, in SEO-Maßnahmen zu investieren. Und genau darum geht’s beim Data-Driven Marketing: Auf Basis von Daten und deren Analyse Erkenntnisse für die Umsetzung von Marketing-Entscheidungen zu gewinnen.
Weniger Bauchgefühl fürs Kundenverständnis
Den Kunden und dessen Verhalten besser zu verstehen, dass ist das oberste Ziel des Data-Driven Marketing. Die Sammlung, Analyse und Interpretation der Daten sind demnach nur Mittel zum Zweck. Der Vorteil: Strategische Entscheidungen stützen sich, neben der fachlichen Expertise des Marketer, auf eine Datenbasis. Die Daten helfen dabei das durch jahrelange Erfahrung oftmals verlässliche „Bauchgefühl“ zu untermauern, zu widerlegen oder zumindest zu hinterfragen. Es gilt die Black-Box „Kunde“ zu entschlüsseln. Der Diskrepanz auf die Spur zu kommen, zwischen dem, was erwartet wird und dem tatsächlichen Kundenverhalten. Die Daten-Analyse kann dabei ein wichtiger Schlüssel sein, um nicht an den Kunden und dessen Bedürfnissen vorbei zu konzipieren.
Data-Driven-Marketing das Stiefkind in Unternehmen?
Unternehmen wissen um die wachsende Bedeutung des Daten-Schatzes und ziehen, beispielsweise mit Google Analytics, zahlreiche Reportings. In der Praxis klafft in einigen Unternehmen eine Lücke zwischen den erhobenen Daten und dem, was damit gemacht wird. Die vorhandenen Informationen werden zu wenig genutzt, um Marketing-Maßnahmen anzupassen. Es mag daran liegen, dass die Komplexität oder die Vielzahl an Daten einschüchternd wirkt. Damit Data-Driven Marketing gelingt stehen Unternehmen vor der Herausforderung die Datensignale aller Kunden-Kontaktpunkte zu verstehen und zu organisieren.
Data-Driven oder datengestützt Arbeiten? Das ist hier die Frage.
Ob Big Data, Smart Data oder Data Science ein Trend-Thema löst das nächste ab und vorm Hintergrund der Digitalen Transformation wird regelmäßig eine neue Sau durchs Marketing-Dorf getrieben. Klar ist, dass wer zukunftsfähig am Markt agieren will, nicht am Daten-Thema vorbeikommt. Fraglich ist jedoch, in welcher Art und Weise sich ein Unternehmen die Trends zu eigen machen sollte. Aus Sorge abgehängt zu werden, besteht die Gefahr in Aktionismus zu verfallen und schnell zum Getriebenen der Daten zu werden. Besser wäre es, inne zu halten und zu prüfen, welche Ziele durch den Einsatz von Daten erreicht werden sollen. Kurz und gut die Beantwortung der Frage: Was bringt mir das?